3. Österreichische
Meisterschaft Dreiband der Damen von 17. bis 18. Oktober 1998 in Wien im
BSK Augarten
 Die
Fachzeitschrift "billard" berichtete (Nr. 110 , Originaltext):
Triumphmarsch für die Augarten-Mädels!
Dieses höchste
Turnier der Damen in der Disziplin Dreiband führt, im Gegensatz zu den
nationalen Titelkämpfen in der Freien Partie, den Titel „Österreichische
Meisterschaft", die Bezeichnung „Staatsmeisterschaft" bleibt zumindest vorerst
verwehrt. Die Bundessportorganisation begründete dies auf Anfrage mit dem
Umstand, dass Dreiband der Damen international keine Fortsetzung erfährt, also
zu keiner Europa- oder Weltmeisterschaft führt.
Leider konnte diese Saison, zumindest bis jetzt, die 2. Klasse nicht
durchgeführt werden. Einige Damen mussten aus unterschiedlichen Gründen ihre
abgegebene Nennung wieder zurückziehen, einem eher langweiligen und
unattraktiven Rumpfturnier konnte insofern ausgewichen werden, als die
Sportleitung des BSK Augarten anbot, alle verbleibenden Teilnehmerinnen direkt
zur ÖM einzuladen. Vier Billards für acht Teilnehmerinnen standen zur Verfügung,
also konnte ein Turniersystem gewählt werden, das den Teilnehmerinnen ausgiebig
Gelegenheit gab zu spielen. Der Bewerb wurde in zwei Gruppen gestartet, diese
Spiele wurden am Samstag absolviert, pro Gruppe erreichten die jeweils besten
drei Spielerinnen die Finalrunde am Sonntag, unter Mitnahme der bereits
absolvierten Partien; grundsätzlich wurde in dieser Finalrunde wieder jede gegen
jede gespielt, weitere drei Partien standen also für die qualifizierten Damen am
Sonntag am Programm. Das wurde aber zumindest nicht von allen goutiert, denn
Klage wurde laut, das Turnierprogramm sei zu anstrengend gewesen, drei Spiele
pro Tag auf 25 Points (bei 70 Höchstaufnahmenzahl) einfach zu viel. Diese Kritik
ist nicht ganz verständlich, denn es ist wohl keine unzumutbare Belastung ein
Turnierprogramm anzubieten, das von den Teilnehmern am ranghöchsten nationalen
Turnier an einem (arbeitsfreien) Wochenende zweimal 4 bis 5 Stunden
Wettkampfeinsatz erfordert. Zum Sport gehört nun einmal auch Kondition,
körperliche wie nervliche. Ich möchte in diesem Zusammenhag auf die Finali am
Kleinbillard verweisen, wo das beschriebene Wettkampfschema das am häufigsten
verwendete ist. Niemand käme auf die Idee, es als zu anstrengend zu bezeichnen,
nicht einmal unsere Tiroler Kollegen, die an so einem Wochenende mit zweimal
drei Turnierpartien auch noch 1100 km Fahrt absolvieren...
So kommt es auch nicht von ungefähr, dass mit Ingrid Englbrecht jene Spielerin
verdient und mit der deutlich besten Leistung aller Teilnehmerinnen gewonnen
hat, die Billard am nachdrücklichsten als Sport auffasst.
Ihre schärfste Konkurrentin, Helga Mitterböck, die Gewinnerin der ersten
Meisterschaft, hatte die Gruppenspiele am Samstag wie Englbrecht ohne
Punkteverlust überstanden; am Sonntag ging dann bei ihr nicht mehr viel, obwohl
im letzten Spiel gegen Englbrecht der Titel immer noch zu schaffen gewesen wäre.
In einem spannenden Match unterlag Mitterböck denkbar knapp um einen Punkt, und
diese Niederlage hatte weitreichende Folgen, über den verpassten Titel hinaus.
Der war weg, aber Helga fiel sogar noch aus den Medaillenrängen! Ingrid
Englbrecht fixierte mit 0.413 einen neuen Rekord im Generaldurchschnitt, ihre
beste Partie von 0.510 bedeutet bei einer Spieldistanz von 25 Points ebenfalls
neuen Rekord; bei einer Distanz von 20 Points, sie wurde nur bei der 1.
Meisterschaft angewendet, hat sie als beste Partie 0.512 (20 in 39) aufzuweisen.
Den Rekord in der Höchstserie hält nach wie vor Dr. Alexandra Kaiser mit 6,
aufgestellt 1997/98. Peter Stöger. Bild links Alexandra Kaiser, rechts Liesl Grabner
1. Ingrid Englbrecht |
10 – 02 |
145 |
351 |
0,413 |
0,510 |
4 |
2. Elisabeth Grabner |
08 – 04 |
122 |
391 |
0,312 |
0,471 |
4 |
3. Alexandra Kaiser |
08 – 04 |
107 |
381 |
0,280 |
0,500 |
5 |
4. Helga Mitterböck |
07 – 05 |
128 |
384 |
0,333 |
0,462 |
5 |
5. Bettina Matulla |
07 – 05 |
127 |
395 |
0,321 |
0,367 |
5 |
6. Ursula Neumüller |
02 – 10 |
94 |
387 |
0,242 |
0,314 |
4 |
7. Monika
Steinberger |
00 – 06 |
39 |
210 |
0,185 |
--- |
3 |
8. Petra Scholze |
00 – 06 |
22 |
187 |
0,117 |
--- |
2 |
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