
9. Österreichische
Meisterschaft Dreiband der Damen
von 17. bis 19. Oktober 2004 im BK
Margareten
Die
Fachzeitschrift "billard" berichtete (Nr. 178, Originaltext):
Diese Meisterschaft stand unter dem besonderen Aspekt der 1.
Weltmeisterschaft der Damen in dieser Disziplin, die wenige Wochen nach
der nationalen Entscheidung in Valencia angesetzt war. Es ging diesmal
also nicht nur um die Würde einer Österreichischen Meisterin und die
Medaillenvergabe, sondern auch um die internationale Entsendung.
Zugleich dürfte es auch die letzte Entscheidung unter dem Titel
„Meisterschaft“ gewesen sein, denn nun sollte der Aufwertung zur
Staatsmeisterschaft nichts mehr im Weg stehen. Die BSO hat nach ihren
Satzungen immer die Forderung nach einem internationalen Folgebewerb
gestellt, das ist nun geschehen und damit das letzte Hindernis
ausgeräumt. Das nächste Turnier, die Jubiläumsveranstaltung, müsste
daher gleichzeitig die erste offizielle Staatsmeisterschaft sein.
Sechs Damen waren im BK Margareten angetreten, um alle sportlichen
Fragen zu klären.
In Runde 1 kamen die deklarierten Favoritinnen gut vom Start, ohne
allerdings besonders zu glänzen. Am besten fand Bettina Matulla ins
Turnier, zwar konnte auch sie nicht die volle Punkteanzahl ausspielen,
kam aber innerhalb der Aufnahmenbegrenzung doch am weitesten. Sie nahm
den Schwung in den nächsten Durchgang mit und fügte Helga Mitterböck
eine klare Niederlage zu, womit die dreifache Meisterin doch einen
empfindlichen Rückschlag hinnehmen musste. Auch die Vorstellung von
Engl-brecht war in dieser Phase sehr bescheiden, es reichte aber zu
einem ungefährdeten Sieg gegen Petra Scholze, die weit von ihrer Form in
der Qualifikation entfernt war.
Im dritten Durchgang landete Englbrecht einen knappen Sieg gegen Matulla
und wahrte damit als einzige Spielerin die weiße Weste. Da zugleich
Mitterböck eine neuerliche Niederlage hinnehmen musste, war zumindest
eine Vorentscheidung in der Titelfrage getroffen. Dafür hatte sich Liesl
Grabner, die Bezwingerin von Mitterböck, mit dem zweiten Sieg in Folge
wieder ins Rennen um die Medaillen gebracht.
In Runde 4 sorgte Englbrecht mit einer spektakulären Partie, 25 Points
in 24 Aufnahmen, für den sportlichen Höhepunkt des Turniers. Sie hielt
damit natürlich weiter die Tabellenspitze, war aber noch immer nicht
durch, denn Matulla hielt den Anschluss mit einem Erfolg gegen Grabner.
Im letzten Durchgang kam es dann zum Aufeinandertreffen jener beiden
Damen, die bisher alle Titel im Dreiband gewonnen hatten. Es hätte das
alles entscheidende Finale werden sollen, konnte es allerdings diesmal
nicht sein, denn Mitterböck konnte bestenfalls noch den 3. Rang holen,
wobei nicht einmal ein Sieg gegen Englbrecht das garantiert hätte. Es
kam nicht dazu, mit einer weiteren, recht durchschnittlichen Partie
holte Englbrecht ihren bereits sechsten Titel. Matulla holte sich
hochverdient den zweiten Gesamtrang, und Mitterböck profitierte von der
überraschenden Niederlage von Grabner gegen Scholze. Für die Kofavoritin
gab es daher doch einen Stockerlplatz, der sie aber wohl auch nur
eingeschränkt trösten konnte. Dabei hätte bereits ein zweiter Platz für
die Weltmeisterschaftsteilnahme gereicht, denn der Weltverband räumte
überraschenderweise zwei Österreicherinnen das Startrecht in Valencia
ein. Peter Stöger. Bild: Ingrid Englbrecht
1. Ingrid Englbrecht |
10 – 00 |
99 |
224 |
0,441 |
1,041 |
6 |
2. Bettina Matulla |
08 – 02 |
108 |
249 |
0,433 |
0,510 |
5 |
3. Helga Mitterböck |
04 – 06 |
77 |
250 |
0,308 |
0,400 |
3 |
4. Elisabeth Grabner |
04 – 06 |
67 |
250 |
0,268 |
0,420 |
4 |
5. Ursula Neumüller |
02 – 08 |
66 |
223 |
0,295 |
0,340 |
3 |
6. Petra Scholze |
02 – 08 |
44 |
250 |
0,176 |
0,320 |
3 |
|