In der letzten
Sportsaison hatte Helga Mitterböck alle Titel gewonnen, die im Damensport
möglich sind. In den Disziplinen Freie Partie und Dreiband war sie insgesamt
viermal erfolgreich. Damit war sie natürlich die von allen Gejagte und das bekam
sie auch zu spüren. Gleich im ersten Spiel gewann sie um gerade einmal drei
Punkte gegen Petra Scholze, die den Nachstoß nicht nutzen konnte. Auch gegen
Steinberger war es eine recht knappe Sache, während das Spiel gegen Brigitte
Studnicka das erste war, das einigermaßen entspannt ablief. Im Match gegen Heike
Hingerl war das schon wieder ganz anders, wie schon im ersten Spiel rettete sie
einen Vorsprung von drei Punkten ins Ziel. Es war ein wichtiger Sieg für Helga,
denn Hingerl hatte zuvor überraschend gegen Scholze verloren und konnte daher im
Restprogramm den Titel aus eigener Kraft nicht mehr schaffen. Die
Titelverteidigerin hätte es nun im nächsten Match in der Hand gehabt, die
Meisterschaft perfekt zu machen, aber gegen Samira Mölzer war sie eigentlich
ohne Chance. Die junge Wienerin, die im Rahmen der Jugendeuropameisterschaft
eine Woche zuvor eine neue persönliche Bestleistung erzielt hatte, packte eine
Serie von 42 aus und ging mit sicherem Vorsprung durchs Ziel. Nun war Mitterböck
auf Schützenhilfe durch Hingerl angewiesen, die in der letzen Runde die Gegnerin
von Mölzer war. Den ersten durchschlagenden Erfolg am Matchbillard in der
allgemeinen Klasse vor Augen, scheiterte Samira um 19 Punkte. Für sie wurde es
unterm Strich die Bronzemedaille hinter Mitterböck und Hingerl, die den besten
Durchschnitt aller Teilnehmerinnen erzielte, vor allem aber mit 8.928 (125 in
14) die mit Abstand beste Partie hingelegt hat. Gegen Poppenreiter spielte die
Grazerin 125 in 30, sie blieb die einzige Spielerin, die (zweimal) das
vorgegebene Spielziel erreichte.
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