24. Österreichische Staatsmeisterschaft Freie Partie der Damen von 13. bis 15. November 2009 im Sportheim der Wiener Billard Assoziation

Die Fachzeitschrift "billard" berichtete (Nr. 220, Originaltext):

In der letzten Sportsaison hatte Helga Mitterböck alle Titel gewonnen, die im Damensport möglich sind. In den Disziplinen Freie Partie und Dreiband war sie insgesamt viermal erfolgreich. Damit war sie natürlich die von allen Gejagte und das bekam sie auch zu spüren. Gleich im ersten Spiel gewann sie um gerade einmal drei Punkte gegen Petra Scholze, die den Nachstoß nicht nutzen konnte. Auch gegen Steinberger war es eine recht knappe Sache, während das Spiel gegen Brigitte Studnicka das erste war, das einigermaßen entspannt ablief. Im Match gegen Heike Hingerl war das schon wieder ganz anders, wie schon im ersten Spiel rettete sie einen Vorsprung von drei Punkten ins Ziel. Es war ein wichtiger Sieg für Helga, denn Hingerl hatte zuvor überraschend gegen Scholze verloren und konnte daher im Restprogramm den Titel aus eigener Kraft nicht mehr schaffen. Die Titelverteidigerin hätte es nun im nächsten Match in der Hand gehabt, die Meisterschaft perfekt zu machen, aber gegen Samira Mölzer war sie eigentlich ohne Chance. Die junge Wienerin, die im Rahmen der Jugendeuropameisterschaft eine Woche zuvor eine neue persönliche Bestleistung erzielt hatte, packte eine Serie von 42 aus und ging mit sicherem Vorsprung durchs Ziel. Nun war Mitterböck auf Schützenhilfe durch Hingerl angewiesen, die in der letzen Runde die Gegnerin von Mölzer war. Den ersten durchschlagenden Erfolg am Matchbillard in der allgemeinen Klasse vor Augen, scheiterte Samira um 19 Punkte. Für sie wurde es unterm Strich die Bronzemedaille hinter Mitterböck und Hingerl, die den besten Durchschnitt aller Teilnehmerinnen erzielte, vor allem aber mit 8.928 (125 in 14) die mit Abstand beste Partie hingelegt hat. Gegen Poppenreiter spielte die Grazerin 125 in 30, sie blieb die einzige Spielerin, die (zweimal) das vorgegebene Spielziel erreichte.
Der 4. Platz ging an Monika Steinberger, die nach zwei Niederlagen zu Beginn gut in Schwung kam und vier Siege in Folge hinlegte. Bei einem Ergebnis von 8 Punkten in 6 Partien kann man eigentlich mit einem Podiumsplatz rechnen, aber es war wieder einmal der liebe Durchschnitt, der das verhinderte.
Petra Scholze hat wie immer die Doppelbelastung Spielerin und perfekte Turnierleiterin ausgezeichnet gemeistert, Ergebnis und Platzierung sind in Ordnung, besser kann es nur gehen, wenn sie ihrem knappen Zeitbudget gezielte Trainingseinheiten abluchsen kann.
Brigitte Studnicka kann weder mit der Platzierung noch mit der Leistung so recht zufrieden sein, sie kann es einfach besser und hat das ja auch schon bewiesen. Es gibt aber ein nächstes Mal, und das gilt auch für Sophie Poppenreiter, die gegenüber ihren Kolleginnen noch ein wenig Rückstand hat. Einem Unentschieden in der ersten Rund gegen Studnicka folgte lange Zeit nichts, bis zur letzten Runde, in der sie beinahe Mitterböck in Verlegenheit gebracht hätte; am Ende betrug der Rückstand ganze 5 Punkte. Die letztendlich erfolgreiche Titelverteidigerin hatte damit die letzte Hürde auf einem Weg genommen, der von Anfang an mit Fallen und Stolpersteinen gespickt war.  Peter Stöger. Bild: Samira Mölzer

1. Helga Mitterböck 10 – 02 397 180 2,205 2,600 19
2. Heike Hingerl 08 – 04 490 164 2,987 8,928 40
3. Samira Mölzer 08 – 04 510 180 2,833 3,666 42
4. Monika Steinberger 08 – 04 341 180 1,894 2,266 21
5. Petra Scholze 04 – 08 309 180 1,716 1,766 14
6. Brigitte Studnicka 03 – 09 328 164 2,000 2,233 17
7. Sophie Poppenreiter 01 – 11 227 180 1,261 1,600 14
     

 

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