1. Weltmeisterschaft Dreiband der Damen von 14. - 16.10.2004 in Valencia (Spanien)                     >>> Webgalerie 1. WM Damen Dreiband

Die Fachzeitschrift "billard" (Nr. 169, Originaltext) berichtete:

In den letzten Jahren wurden die Bestrebungen deutlich verstärkt, den Dreibandsport der Damen zu promoten. Es gab etliche Turniere der Ladies Tour, in Holland, Belgien, Deutschland und auch Spanien, und in Holland gab es gar ein Dreibandteam, dass in einer Liga an den Start ging und ausschließlich aus Damen bestand, darunter die Japanerin Orie Hida, die beste Spielerin der Welt.
Mitte Oktober war es nun so weit, alle bisherigen Bemühungen mündeten im Ateneo Mercantil in Valencia in die erste offizielle Weltmeisterschaft der Damen.
16 Spielerinnen waren in der südspanischen Metropole am Start, darunter vier Japanerinnen, die nicht nur wegen Hida als Favoritinnen galten. In vier Gruppen wurde um den Aufstieg ins Viertelfinale gekämpft, zunächst auf zwei Gewinnsätze pro Partie und einer Satzdistanz von 10 Punkten.
Hida war topgesetzt in Gruppe A, sie setzte sich wie erwartet auch durch, dafür kam der zweite Platz durch die Spanierin Romia doch überraschend, denn er ging auf Kosten der erfahrenen Türkin Gülsen Degener. Für Bettina Matulla, sie hatte einen unerwarteten Startplatz bekommen, war in dieser Gruppe nichts drinnen, für sie war die Teilnahme an sich schon ein toller Erfolg.
Auch in Gruppe B setzte sich mit Imaizumi eine Japanerin souverän durch, dahinter rangierten drei punktegleiche Spielerinnen, wobei die etwas bessere Satzdifferenz zur Freude der Zuschauer und Organisatoren zugunsten der spanischen Meisterin Serramitjana sprach.
Unsere Meisterin, Ingrid Englbrecht, war in Gruppe C engagiert. Sie hielt sich gut, auch der Aufstieg war durchaus möglich gewesen. Letztlich wurde es ein ordentlicher 3. Gruppenplatz hinter Klompenhouwer (NL) und der in dieser Gruppe überragenden Japanerin Nishimoto. In dieser Tonart ging es auch in Gruppe D weiter, hier war Maehara dominant, vor der starken Holländerin Gerrie Geelen, die ihre Karriere an sich in der Freien Partie gestartet hat und bei Europameisterschaften oft mit Englbrecht die Queues gekreuzt hat. Seit einigen Jahren hat sie sich aber ausschließlich dem Dreiband verschrieben, und das durchaus mit Erfolg.
Im Viertelfinale erfuhr der Siegeszug der Japanerinnen einen ersten Dämpfer, Geelen schlug Nishimoto in fünf Sätzen, wobei sie Standvermögen bewies, denn sie lag bereits 0 : 2 zurück. Im Halbfinale setzte Geelen noch einen drauf, diesmal war Maehara ihr Opfer. Die Holländerin drehte ab dem zweiten Satz mächtig auf und spielte ihre drei Siegsätze mit bemerkenswerten 1.250 Durchschnitt!
Orie Hida, die deklarierte Goldanwärterin Nr. 1, hatte in der Vorschlussrunde deutlich mehr Mühe, sie musste einem Rückstand von 1 : 2 Sätzen nachlaufen und gewann dann den entscheidenden fünften hauchdünn mit 10 : 9!
Geelen war auch im Finale gewillt, ihre Außenseiterchance zu wahren, ging ebenfalls mit 2 : 1 Sätzen in Führung, konnte dann allerdings nicht nachsetzen. Orie Hida ließ im 4. und im 5. Durchgang nichts mehr zu, die Favoritin holte wie erwartet den Titel, wenn es auch in manchen Situationen mehr als nur brenzlig war.
Der Premierenbewerb ist absolut gelungen, die Damen legten in vielen Phasen Zeugnis ihres Könnens ab, und die absolut dominierende Nation ist Japan mit denn Plätzen 1, 2 x 3 und 5. Ein rein japanisches Halbfinale war durchaus möglich gewesen, dass es nicht dazu gekommen ist, verdanken wir der Holländerin Gerrie Geelen. Peter Stöger. Bild : v.l.n.r. Gerrie Geelen, Orie Hida, Ayako Maehara und Akane Imaizumi

Spiele MP SP Points Aufn. GD BED B.Set HS
  1. Orie Hida (Japan) 6 12 – 00 15 – 06 184 256 0,718 0,909 2,000 5
  2. Gerrie Geelen (Niederlande) 6 08 – 04 12 – 10 169 292 0,578 0,944 1,666 5
  3. Akane Imaizumi (Japan) 5 08 – 02 11 – 04 132 220 0,600 0,625 1,250 5
  3. Ayako Maehara (Japan) 5 08 – 02 10 – 05 126 176 0,715 0,888 1,666 6
  5. Yuko Nishimoto (Japan) 4 06 – 02 08 – 04 113 178 0,634 0,740 1,111 5
  6. Maria Isabel Romia (Spanien) 4 04 – 04 05 – 05 68 171 0,397 0,800 1,000 4
  7. Therese Klompenhouwer (Niederlande) 4 04 – 04 05 – 07 88 170 0,517 0,568 1,111 6
  8. Marta Serramitjana (Spanien) 4 02 – 06 04 – 08 92 224 0,410 0,388 0,526 4
  9. Gülsen Degener (Türkei) 3 02 – 04 03 – 04 47 80 0,587 1,052 1,111 4
10. Diane Wild (Schweiz) 3 02 – 04 03 – 04 55 123 0,447 0,645 0,714 4
11. Ingrid Englbrecht (Österreich) 3 02 – 04 03 – 04 51 124 0,411 0,500 0,526 3
12. Danielle le Bruijn (Belgien) 3 02 – 04 03 – 05 61 165 0,369 0,426 0,555 2
13. Irena Michalkova (Tschechien) 3 02 – 04 02 – 05 58 169 0,343 0,446 0,625 2
14. Estela Cardoso (Spanien) 3 00 – 06 02 – 06 48 111 0,432 --- 0,666 2
15. Maria-Dolores Granados (Spanien) 3 00 – 06 02 – 06 53 134 0,395 --- 0,555 3
16. Bettina Matulla (Österreich) 3 00 – 06 00 – 06 23 90 0,255 --- --- 2
     

 

 

zurück zur Gesamtübersicht