6. Europameisterschaft Dreiband der Damen von 2. bis 3. Mai 2015 in Brandenburg / Havel (Deutschland)

Die Fachzeitschrift "billard" (Nr.276, Originaltext) berichtete:

12 Damen ermittelten in vier Gruppen die Teilnehmerinnen am Viertelfinale, es schied also immer nur die Gruppendritte aus.

Gruppe A:
1. Therese Klompenhouwer NL
2. Jaimie Buelens B
3. Jeanette Jensen DK
Klompenhouwer gab die erwartet einsame Vorstellung an der Spitze.

Gruppe B:
1. Karina Jetten NL
2. Danielle Le Bruijn B
3. Marta Serramitjana E
Die zweite holländische Topspielerin tat es der Turnierfavoritin gleich, sie zog souverän als Gruppenerste in die nächste Runde ein.

Gruppe C:
1. Helga Mitterböck A
2. Gülsen Degener T
3. Christine Morel F
Helga hatte gleich einmal das vermeintlich entscheidende Spiel gegen Morel zu bestehen, was beim 17 zu 14 (in 40) auch gelang. Degener machte uns die Freude, die Französin ebenfalls zu schlagen, womit Helga auch schon durch war. Damit ließ sie es aber nicht bewenden, sie schaffte die Überraschung gegen Degener beim 18 zu 15, war damit Gruppensiegerin und bekam daher statt Jetten als Gegnerin im Viertelfinale die Belgierin Le Bruijn, also eine vielleicht eher lösbare Aufgabe.

Gruppe D:
1. Güzin Karakasli T
2. Marianne Mortensen DK
3. Steffi Träm D
Güzin Karakasli beeindruckte bei ihrem internationalen Debüt, während Steffi Träm glatt ausscheiden musste, sie traf auf zwei glänzend disponierte Gegnerinnen.

1/4-Finale
KLOMPENHOUWER NL - Mortensen DK
Mitterböck A - LE BRUIJN B
DEGENER T - Jetten NL
KARAKASLI T - Buelens B
Die Spieldistanz war auf 30 erhöht worden, was Klompenhouwer nur recht sein konnte. Mortensen spielte trotzdem recht brav mit, was auch Helga gegen Le Bruijn gelang, nur packte die Belgie-rin leider eine Traumpartie aus, da war nichts zu machen. Die Spitzenbegegnung dieser Phase war jene zwischen Degener und Jetten, mit dem besseren Ende für die Türkin. Die durfte sich doppelt freuen, denn ihre junge Kollegin Karakasli schaffte es ebenfalls ins Halbfinale und war ihre nächste Gegnerin.

1/2-Finale:
KLOMPENHOUWER NL - Le Bruijn B
Karakasli T - DEGENER T

Finale:
KLOMPENHOUWER NL - Degener T

Klompenhouwer, seit ihrem WM-Titel ohnehin entspannt wie nie zuvor, spulte auch im Halbfinale unerschütterlich ihren Part runter und sah sich im Endspiel einer guten Bekannten gegenüber, Degener, die Im Halbfinale vorerst den Angriff aus dem eigenen Lager abwehren konnte. Das Endspiel war ein Höhepunkt und würdiger Abschluss dieser EM, mit einer Turnierbestleistung durch Klompenhouwer und einer hervorragend spielenden Gülsen Degener. Am Ausgang des Spiels gab es keine Zweifel, nach 13 Aufnahmen hatte die Holländerin bereits 23 Punkte am Konto gehabt und war nie gefährdet, auch wenn sie ein wenig nachließ. Therese Klompenhouwer machte mit ihrer 6. Goldmedaille im 6. EM-Turnier Holland neuerlich zur erfolgreichsten Nation in Brandenburg. Für Gülsen Degener war es die vierte Medaille (1 Silber und 3 x Bronze), auch Danielle Le Bruijn hat viermal Edelmetall in ihrem Besitz, zwei davon in Silber. Güzin Karakasli ist ein völlig neuer Name im Damenbillard, sie steht für die Generation jüngerer Spielerinnen in der Türkei, die dem Vorbild einer Degener folgen. Diese Spielerinnen werden vermutlich rasch etablierte Länder im Damensport wie Österreich, Dänemark usw. überholen. Helga Mitterböck hat einen verdienten Platz unter den Top 8 erobert, dort gehört sie hin. Um wirklich ernsthaft um Medaillen mitspielen zu können, müsste sie deutlich zulegen, was in den nächsten Jahren nicht leichter werden wird.

Bild: v.l.n.r. Degener, Klompenhouwer, le Bruijn und Karakasli (Foto: Dieter Haase)

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