1. AEJ-Femina Dreiband Einladungsturnier in Belgien, Mai 2013 im BC de Ploeg          

>>> Webgalerie (alle Bilder wurden mir von Danielle zur Verfügung gestellt, DANKE!  http://www.biljartcentrumdeploeg.be)
 

Die Fachzeitschrift "billard" (Nr. 256 Originaltext) berichtete:

Der BC de Ploeg hat eine Mannschaft in der 1. Liga, die zu den stärksten des KBBB zählt. Mit Martin Horn, Jozef Philipoom, Jean van Erp und Wesley de Jaeger ist man ganz vorne dabei. International, also im Coupe d’ Europe, sieht es ein wenig anders aus, weil Horn für einen französischen und Philipoom für einen portugiesischen Verein auf Punktejagd gehen. Die Lokalität, mit 4 Match- und 6 Kleinbillards großzügig ausgestattet, hat vor allem auch eine Chefin, deren Herz ganz stark für den Billardsport schlägt, Danielle le Bruijn, die stärkste Spielerin des Landes, die auch schon EM-Medaillen gewonnen hat. Ihrer Initiative ist dieses tolle Turnier wohl in erster Linie zu danken, dem viele Spielerinnen aus Europa und sogar Japan gerne gefolgt sind. Einer der Höhepunkte sollte das Aufeinandertreffen von Weltmeisterin Natsumi Higashiuchi und Therese Klompenhouwer werden, im Sinne einer WM-Revanche.
20 Damen ermittelten in 4 Gruppen die Teilnehmerinnen am Viertelfinale, wobei auf eine Distanz von 20 Points bzw. 50 HAZ mit allfälligem Nachstoß gespielt wurde. Für das Viertel- und das Halbfinale wurde die Distanz auf 25 Points erhöht und für das Endspiel dann noch einmal auf 30.

Gruppe A:
Keine Überraschungen in dieser Gruppe, Klompenhouwer spielte einfach überragend und Hayashi hatte keine Mühe, die übrige Konkurrenz auf Distanz zu halten.

1. Therese Klompenhouwer NL 8 80 71 1,126 1,666 8
2. Namiko Hayashi J 6 76 108 0,703 0,800 6
3. Jeanette Jensen DK 3 62 119 0,521 0,769 4
4. Sharon van Dijk NL 3 56 132 0,424 0,444 4
5. Tania Lopez E 0 55 124 0,443 --- 5

Gruppe B:
Die Weltmeisterin gewann zwar wie erwartet ihre Gruppe, enttäuschte aber dennoch ein wenig; mit solchen Leistungen würde sie eine Klompenhouwer nie und nimmer herausfordern können. Mehr beeindruckt hat da schon die Dänin Marianne Mortensen, lange dabei, aber jetzt eindeutig mit stärkeren Leistungen. Das ist schon bei der Europameisterschaft aufgefallen.

1. Natsumi Higashiuchi J 8 78 135 0,577 0,869 5
2. Marianne Mortensen DK 6 79 123 0,642 0,714 4
3. Anja Verbogt B 4 72 154 0,500 0,555 4
4. Céline Jacques F 2 64 166 0,385 0,425 7
5. Karolien Matthijs B 0 56 142 0,394 --- 4

Gruppe C:
Auch hier war recht bald alles klar, mit Jetten und der Hausherrin setzten sich jene Damen an die Spitze, die man da auch erwartet hat.

1. Karina Jetten NL 7 80 106 0,754 1,052 7
2. Danielle Le Bruijn B 7 80 126 0,634 0,740 4
3. Irena Hambálková CZ 4 61 137 0,445 0,540 5
4. Monique van Hamond NL 2 71 153 0,464 0,320 4
5. Michaela Esser D 0 36 156 0,230 --- 2

Gruppe D:
Neben Helga Mitterböck stand natürlich auch Ingrid Englbrecht auf der Wunschkarte der Teilnehmerinnen, sie musste aber aus gesundheitlichen Gründen absagen. Helga ging es nicht wirklich gut von der Hand, der letzte Gruppenplatz entspricht der gezeigten Leistung, auch wenn es da eine sehr knappe Niederlage gegen Gerrie Geelen gab. Degener, eine der Bronzemedaillengewinnerinnen in Brandenburg, sicherte sich Platz 1, konnte aber trotz einer Glanzpartie nicht voll überzeugen. Hinter ihr schaffte Buelens den Sprung unter die Top 8, während die erfahrene Gerrie Geelen in ihren Leistungen leise abbaut. In diesem Feld ist sie die Spielerin mit der längsten internationalen Karriere, erstmals wirkte sie 1987 an der (3.) Europameisterschaft Frei mit. Von den Damen der ersten Stunde (1985) sind ausschließlich Magalie Declunder (F) und Ingrid Englbrecht national wie international aktiv.

1. Gülsen Degener T 6 74 125 0,592 1,052 6
2. Jaimie Buelens B 4 64 126 0,507 0,666 7
3. Gerrie Geelen NL 4 68 143 0,475 0,555 3
4. Ineke Kooistra NL 4 73 158 0,462 0,606 5
5. Helga Mitterböck A 2 60 144 0,416 0,416 3

Viertelfinale:
In der Runde der letzten 8 gab es ausschließlich Siege der jeweiligen Favoritin, wobei Le Bruijn noch am ehesten an einer Überraschung dran war.

Therese KLOMPENHOUWER NL 2 25 : 23 = 1,09 3
Jaimie Buelens B 0 11 : 23 = 0,48 2
               
Natsumi HIGASHIUCHI J 2 25 : 39 = 0,64 3
Danielle Le Bruijn B 0 18 : 39 = 0,46 3
               
Karina JETTEN NL 2 25 : 26 = 0,96 4
Marianne Mortensen DK 0 13 : 26 = 0,5 2
               
Namiko HAYASHI J 2 25 : 24 = 1,04 6
Gülsen Degener T 0 16 : 24 = 0,67 4

Halbfinale:
In der Vorschlussrunde flachte das Niveau ein wenig ab, im Endspiel zog die logische Favoritin aber das Tempo noch einmal an, auch eine gut spielende Hayashi hatte keine Chance gegen Klompenhouwer, die einfach die beste Spielerin der Welt ist. Noch fehlt allerdings der so ersehnte WM-Titel. Im Herbst nächsten Jahres hat sie in der Türkei die Chance, diesen „Makel“ zu beheben und ihr vorläufiges sportliches Glück perfekt zu machen.

Karina Jetten NL 0 18 : 37 = 0,49 3
Therese KLOMPENHOUWER NL 2 25 : 37 = 0,68 3
               
Namiko HAYASHI J 2 25 : 42 = 0,61 4
Natsumi Higashiuchi J 0 22 : 41 = 0,54 5
               
Finale:                
Therese KLOMPENHOUWER NL 2 30 : 31 = 0,97 5
Namiko Hayashi J 0 17 : 31 = 0,55 3
               
                      
Endstand des 1. AEJ Femina Open Dreiband:
 
  1. Therese Klompenhouwer NL 14 160 162 0,987 1,666 8
  2. Namiko Hayashi J 10 143 204 0,700 1,041 6
  3. Natsumi Higashiuchi J 10 125 215 0,581 0,869 5
  4. Karina Jetten NL 9 123 169 0,727 1,052 7
  5. Danielle Le Bruijn B 7 98 165 0,593 0,740 4
  6. Marianne Mortensen DK 6 92 149 0,617 0,740 4
  7. Gülsen Degener T 6 90 194 0,604 1,052 6
  8. Jaimie Buelens B 4 75 149 0,503 0,666 7
  9. Anja Verbogt B 4 77 154 0,500 0,555 4
10. Gerrie Geelen NL 4 68 143 0,475 0,555 3
11. Irena Hambálková CZ 4 61 137 0,445 0,540 5
12. Jeanette Jensen DK 3 62 119 0,521 0,769 4
13. Ineke Kooistra NL 4 73 158 0,462 0,606 5
14. Sharon van Dijk NL 3 56 132 0,424 0,444 4
15. Monique van Hamond NL 2 71 153 0,464 0,32 4
16. Céline Jacques F 2 64 166 0,385 0,425 7
17. Helga Mitterböck A 2 60 144 0,416 0,416 3
18. Tania Lopez E 0 55 124 0,443 --- 5
19. Karolien Matthijs B 0 56 142 0,394 --- 4
20. Michaela Esser D 0 36 156 0,23 --- 2
  
Turnierdurchschnitt: 1645 : 3090 = 0,532 (47 Spiele)


Parallel zu diesem Turnier wurde ein weiterer Damenbewerb im Dreiband ausgetragen, am Kleinbillard, zu dem immerhin auch neun Teilnehmerinnen antraten. Insgesamt durften sich die Organisatoren über 29 Spielerinnen aus 10 Ländern freuen.
Danielle Le Bruijn, ihr Team und natürlich die Sponsoren hatten ganze Arbeit geleistet. Das Preisgeld für die Siegerin betrug 1000.- und auch die Spielerinnen auf den Rängen 17 bis 20 konnten noch 50.- in Empfang nehmen. Ganz besonders erwähnenswert ist, dass jede der Teilnehmerinnen ein Startgeld von 100.- erhielt, um sie in ihren persönlichen Ausgaben zu unterstützen. Es gab auch noch viele attraktive Sachpreise, deren Gewinner durch Los ermittelt wurden.
Peter StögerDie zweifache Europameisterin Therese Klompenhouwer hat ihre ersten Erfahrungen mit Billard im Café der Familie gemacht, insofern ist ihre Laufbahn eine typische, nicht nur für Holland, denkt man etwa an unseren Ernst Reicher, der seine Liebe und Begabung im elterlichen Kaffeehaus entdeckt hat, die ihn zum ersten Welt- und Europameister Österreichs werden ließen. Klompenhouwer bat eine Schar handverlesener Damen nach Nijkerk, darunter 6 Teilnehmerinnen der letzten Europameisterschaft und mit Ausnahme von Danielle le Bruyn alle Medaillengewinnerinnen. In zwei Gruppen wurde im Satzsystem "best of three" gespielt, auf 15 Punkte mit einer Aufnahmenbeschränkung von 25. Die Gruppenersten und -zweiten erreichten die Kreuzspiele, diese und das Endspiel wurden auf 3 Gewinnsätze angelegt, für die anderen Teilnehmerinnen waren Platzierungsspiele vorgesehen.
Ingrid hatte keine tolle Form mitgebracht, denn sowohl Maribel Romia als auch Irena Michalkova sind absolut in ihrer Reichweite, waren aber diesmal besser in Schwung als Englbrecht. Die Niederlage gegen Klompenhouwer war sozusagen einkalkuliert, dagegen war ohnehin nichts zu machen. So blieb nur das Spiel um Platz 7 mit der Hoffnung auf eine Leistungssteigerung.
Karina Jetten, Bronzemedaillengewinnerin der letzten EM und Gerrie Geelen sind die Kronprinzessinnen von Klompenhouwer und alle drei sorgen für eine klare Dominanz der Holländerinnen im Damendreiband in Europa. Folgerichtig belegten sie die beiden ersten Plätze in dieser Gruppe vor Jaimie Buelens, die bei ihrem internationalen Debut gut gefallen konnte, und der deutschen Nummer 1, Michaela Esser.
Ingrid gelang die erhoffte Leistungssteigerung durchaus eindrucksvoll, sie wehrte souverän den letzten Platz ab und steigerte ihren Durchschnitt sprungartig, womit ihre sportliche Welt doch wieder einigermaßen in Ordnung war. Jaimie Buelens bestätigte ihre gute Gesamtleistung mit einem Erfolg gegen die erfahrene Irena Michalkova, sie ist eindeutig die zweite Kraft im belgischen Damenbillard. Die sportlichen Höhepunkte besorgten aber die Damen im Halbfinale, und dabei natürlich vor allem Therese Klompenhouwer. Das hatte schon wirklich Klasse, was sie da im Halbfinale abgeliefert hat, hier wurde deutlich, warum sie schon so manchen prominenten Herrn in diversen Qualifikationsturnieren zum Weltcup aus dem Bewerb gekegelt hat. Karina Jetten gewann das Duell der beiden drittplatzierten Damen der letzten EM, auch das war eine durchaus sehenswerte Partie, und hielt sich auch sehr gut gegen die hohe Favoritin im Endspiel. Natürlich ging der Sieg an Klompenhouwer, die aber dazu neuerlich eine Klasseleistung abrufen musste, denn mit einer Durchschnitts-partie hätte es unter Umständen nicht gereicht. Noch gibt es keine umfassenden Aufzeichnungen und Statistiken im Damenbillardsport, man darf aber davon ausgehen, dass ein kombinierter Durchschnitt von 0.827 im Finale für eines der besten Spiele im Damenbillard bisher steht.
Das Turnier war blendend organisiert, mit viel Liebe zur Sache und Gastfreundschaft, womit unser Dank den Organisatoren gilt, unsere Gratulation aber der tollen Spielerin Therese Klompenhouwer. Peter Stöger.
 

     

 

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