Die Fachzeitschrift "billard"
(Nr. 207, Originaltext) berichtete:
Die zweifache Europameisterin Therese Klompenhouwer hat ihre ersten
Erfahrungen mit Billard im Café der Familie gemacht, insofern ist ihre
Laufbahn eine typische, nicht nur für Holland, denkt man etwa an unseren
Ernst Reicher, der seine Liebe und Begabung im elterlichen Kaffeehaus
entdeckt hat, die ihn zum ersten Welt- und Europameister Österreichs
werden ließen. Klompenhouwer bat eine Schar handverlesener Damen nach
Nijkerk, darunter 6 Teilnehmerinnen der letzten Europameisterschaft und
mit Ausnahme von Danielle le Bruyn alle Medaillengewinnerinnen. In zwei
Gruppen wurde im Satzsystem "best of three" gespielt, auf 15 Punkte mit
einer Aufnahmenbeschränkung von 25. Die Gruppenersten und -zweiten
erreichten die Kreuzspiele, diese und das Endspiel wurden auf 3
Gewinnsätze angelegt, für die anderen Teilnehmerinnen waren
Platzierungsspiele vorgesehen.
Ingrid hatte keine tolle Form mitgebracht, denn sowohl Maribel Romia als
auch Irena Michalkova sind absolut in ihrer Reichweite, waren aber
diesmal besser in Schwung als Englbrecht. Die Niederlage gegen
Klompenhouwer war sozusagen einkalkuliert, dagegen war ohnehin nichts zu
machen. So blieb nur das Spiel um Platz 7 mit der Hoffnung auf eine
Leistungssteigerung.
Karina Jetten, Bronzemedaillengewinnerin der letzten EM und Gerrie
Geelen sind die Kronprinzessinnen von Klompenhouwer und alle drei sorgen
für eine klare Dominanz der Holländerinnen im Damendreiband in Europa.
Folgerichtig belegten sie die beiden ersten Plätze in dieser Gruppe vor
Jaimie Buelens, die bei ihrem internationalen Debut gut gefallen konnte,
und der deutschen Nummer 1, Michaela Esser.
Ingrid gelang die erhoffte Leistungssteigerung durchaus eindrucksvoll,
sie wehrte souverän den letzten Platz ab und steigerte ihren
Durchschnitt sprungartig, womit ihre sportliche Welt doch wieder
einigermaßen in Ordnung war. Jaimie Buelens bestätigte ihre gute
Gesamtleistung mit einem Erfolg gegen die erfahrene Irena Michalkova,
sie ist eindeutig die zweite Kraft im belgischen Damenbillard. Die
sportlichen Höhepunkte besorgten aber die Damen im Halbfinale, und dabei
natürlich vor allem Therese Klompenhouwer. Das hatte schon wirklich
Klasse, was sie da im Halbfinale abgeliefert hat, hier wurde deutlich,
warum sie schon so manchen prominenten Herrn in diversen
Qualifikationsturnieren zum Weltcup aus dem Bewerb gekegelt hat. Karina
Jetten gewann das Duell der beiden drittplatzierten Damen der letzten
EM, auch das war eine durchaus sehenswerte Partie, und hielt sich auch
sehr gut gegen die hohe Favoritin im Endspiel. Natürlich ging der Sieg
an Klompenhouwer, die aber dazu neuerlich eine Klasseleistung abrufen
musste, denn mit einer Durchschnitts-partie hätte es unter Umständen
nicht gereicht. Noch gibt es keine umfassenden Aufzeichnungen und
Statistiken im Damenbillardsport, man darf aber davon ausgehen, dass ein
kombinierter Durchschnitt von 0.827 im Finale für eines der besten
Spiele im Damenbillard bisher steht.
Das Turnier war blendend organisiert, mit viel Liebe zur Sache und
Gastfreundschaft, womit unser Dank den Organisatoren gilt, unsere
Gratulation aber der tollen Spielerin Therese Klompenhouwer.
Peter Stöger. Bild: v.l.n.r. Klompenhouwer, Buelens, Englbrecht,
Michalkova, Geelen, Romia, Esser und Jetten
|
|
MP |
Satz + |
Satz - |
Pts. |
Aufn. |
GD |
HS |
1 |
Th.
Klompenhouwer |
10 |
12 |
2 |
203 |
219 |
0,927 |
6 |
2 |
Karina
Jetten |
8 |
10 |
4 |
122 |
251 |
0,486 |
6 |
3 |
Maribel Romia |
4 |
5 |
5 |
111 |
242 |
0,459 |
3 |
3 |
Gerrie
Geelen |
4 |
4 |
3 |
99 |
190 |
0,521 |
4 |
5 |
Jaimie
Buelens |
4 |
4 |
4 |
117 |
248 |
0,472 |
5 |
6 |
Irena
Michalkova |
2 |
2 |
6 |
99 |
250 |
0,396 |
5 |
7 |
Ingrid
Englbrecht |
2 |
2 |
6 |
90 |
205 |
0,439 |
4 |
8 |
Michaele Esser |
0 |
1 |
8 |
59 |
199 |
0,296 |
3 |
|