1. Princesse Ladies Billiard Tournament von 29.5. - 31.5.2008 in Nijkerk (NL)                   >>> Webgalerie

Die Fachzeitschrift "billard" (Nr. 207, Originaltext) berichtete:

Die zweifache Europameisterin Therese Klompenhouwer hat ihre ersten Erfahrungen mit Billard im Café der Familie gemacht, insofern ist ihre Laufbahn eine typische, nicht nur für Holland, denkt man etwa an unseren Ernst Reicher, der seine Liebe und Begabung im elterlichen Kaffeehaus entdeckt hat, die ihn zum ersten Welt- und Europameister Österreichs werden ließen. Klompenhouwer bat eine Schar handverlesener Damen nach Nijkerk, darunter 6 Teilnehmerinnen der letzten Europameisterschaft und mit Ausnahme von Danielle le Bruyn alle Medaillengewinnerinnen. In zwei Gruppen wurde im Satzsystem "best of three" gespielt, auf 15 Punkte mit einer Aufnahmenbeschränkung von 25. Die Gruppenersten und -zweiten erreichten die Kreuzspiele, diese und das Endspiel wurden auf 3 Gewinnsätze angelegt, für die anderen Teilnehmerinnen waren Platzierungsspiele vorgesehen.
Ingrid hatte keine tolle Form mitgebracht, denn sowohl Maribel Romia als auch Irena Michalkova sind absolut in ihrer Reichweite, waren aber diesmal besser in Schwung als Englbrecht. Die Niederlage gegen Klompenhouwer war sozusagen einkalkuliert, dagegen war ohnehin nichts zu machen. So blieb nur das Spiel um Platz 7 mit der Hoffnung auf eine Leistungssteigerung.
Karina Jetten, Bronzemedaillengewinnerin der letzten EM und Gerrie Geelen sind die Kronprinzessinnen von Klompenhouwer und alle drei sorgen für eine klare Dominanz der Holländerinnen im Damendreiband in Europa. Folgerichtig belegten sie die beiden ersten Plätze in dieser Gruppe vor Jaimie Buelens, die bei ihrem internationalen Debut gut gefallen konnte, und der deutschen Nummer 1, Michaela Esser.
Ingrid gelang die erhoffte Leistungssteigerung durchaus eindrucksvoll, sie wehrte souverän den letzten Platz ab und steigerte ihren Durchschnitt sprungartig, womit ihre sportliche Welt doch wieder einigermaßen in Ordnung war. Jaimie Buelens bestätigte ihre gute Gesamtleistung mit einem Erfolg gegen die erfahrene Irena Michalkova, sie ist eindeutig die zweite Kraft im belgischen Damenbillard. Die sportlichen Höhepunkte besorgten aber die Damen im Halbfinale, und dabei natürlich vor allem Therese Klompenhouwer. Das hatte schon wirklich Klasse, was sie da im Halbfinale abgeliefert hat, hier wurde deutlich, warum sie schon so manchen prominenten Herrn in diversen Qualifikationsturnieren zum Weltcup aus dem Bewerb gekegelt hat. Karina Jetten gewann das Duell der beiden drittplatzierten Damen der letzten EM, auch das war eine durchaus sehenswerte Partie, und hielt sich auch sehr gut gegen die hohe Favoritin im Endspiel. Natürlich ging der Sieg an Klompenhouwer, die aber dazu neuerlich eine Klasseleistung abrufen musste, denn mit einer Durchschnitts-partie hätte es unter Umständen nicht gereicht. Noch gibt es keine umfassenden Aufzeichnungen und Statistiken im Damenbillardsport, man darf aber davon ausgehen, dass ein kombinierter Durchschnitt von 0.827 im Finale für eines der besten Spiele im Damenbillard bisher steht.
Das Turnier war blendend organisiert, mit viel Liebe zur Sache und Gastfreundschaft, womit unser Dank den Organisatoren gilt, unsere Gratulation aber der tollen Spielerin Therese Klompenhouwer.
Peter Stöger. Bild: v.l.n.r. Klompenhouwer, Buelens, Englbrecht, Michalkova, Geelen, Romia, Esser und Jetten
 

    MP Satz + Satz - Pts. Aufn. GD HS
1 Th. Klompenhouwer 10 12 2 203 219 0,927 6
2 Karina Jetten 8 10 4 122 251 0,486 6
3 Maribel Romia 4 5 5 111 242 0,459 3
3 Gerrie Geelen 4 4 3 99 190 0,521 4
5 Jaimie Buelens 4 4 4 117 248 0,472 5
6 Irena Michalkova 2 2 6 99 250 0,396 5
7 Ingrid Englbrecht 2 2 6 90 205 0,439 4
8 Michaele Esser 0 1 8 59 199 0,296 3
     

 

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